In der Mitte des Pelagonija-Tals, im Südwesten des Bitola-Tals, 14 km nördlich der griechischen Grenze, liegt Bitola, eine Stadt, die wegen ihrer erstaunlichen Anziehungskraft in vielen Liedern gepriesen wird. Die Stadt am Fuße des Pelister ist zugleich die zweitgrößte Stadt Mazedoniens. Eine alte Stadt mit reicher Geschichte und Sehenswürdigkeiten.
Einige sagen, es sei die am meisten gelobte Stadt auf dem Balkan, weil sie eine der schönsten Städte in Mazedonien und darüber hinaus ist...
Wie man nach Bitola kommt?
Nach Bitola kann man mit dem Zug von Skopje aus gelangen. Der Abschnitt von Skopje nach Bitola ist 232 km lang und wurde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h projiziert, was bedeutet, dass die Strecke mit einem Expresszug 2 Stunden von einem Punkt zum anderen dauern würde. Ja dauern würde. Allerdings kommt es nicht selten vor, dass der Zug vier bis fünf Stunden fährt. Man sollte also Flexibel sein und keinen "westeuropäischen" Terminplan in der Tasche haben. Täglich verkehren drei bis vier Züge von Skopje nach Bitola.
Die Straßenentfernung zwischen den beiden Städten beträgt 175 Kilometer und würde bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h etwa 2 Stunden dauern. (Wie gesagt, würde...) Es gibt Buslinien von fast jeder Stadt nach Bitola und von Skopje aus gibt es fast stündlich Busse. Sogar direkte internationale Buslinien findet man von und nach Bitola von Metropolen wie Belgrad, Sofia, Wien usw.
Reisende, die aus weiter entfernten Orten anreisen, können mit dem Flugzeug an einem der beiden Flughäfen - in Skopje oder Ohrid - anreisen und von dort nach Bitola gelangen. Die Entfernung zwischen Ohrid und Bitola beträgt ca. 70 km. Einige Hotels, und auch Apartmentanbieter, bieten einen praktischen Pick-Up Service an, man wird direkt am Airport abgeholt.
Stadt mit alter, reicher Geschichte und Sehenswürdigkeiten
Bitola ist eine alte Bischofs-, Universitäts- und Konsulat-Stadt auf einer Höhe von 576 Metern über dem Meeresspiegel. Heute ist es der Sitz der Diözese Prespa-Pelagonija.
Die Metropole wurde am Anfang des 20 Jahrhunderts in einem schönen neobarocken Baustil "umgebaut", mit osmanischen Touch. In Bitola arbeiten auch die islamische Religionsgemeinschaft, die römisch-katholische Kirche und andere. Es gab auch Zeiten, in denen die (Haupt-)Synagoge voll war. Das änderte sich aber schlagartige im Zweiten Weltkrieg.
In der Vergangenheit war Bitola das Hauptquartier der Konsuln, der Diplomaten, Spione, Söldner und andere, als es das Zentrum und die größte Stadt war, nicht nur im Vardar-Teil Mazedoniens. Noch heute befinden sich etliche Generalkonsulate wie die von Griechenland und Bulgarien sowie die Honorarkonsulate von Großbritannien, Russland, Rumänien, Slowenien, Serbien, der Türkei, Kroatien, Frankreich, Montenegro und weitere in Bitola.
Das spiegelte sich auch in der Architektur wieder. Jedes Land versuchte ein schönes repräsentatives Gebäude zu besitzen, oder zu errichten. Beim Bummeln durch die versteckten Gassen und alten Diplomatenvierteln in Bitola überkommt aber einem das Gefühl, dass dieser architektonische Schatz kaum bewahrt wird. Auch wenn schon viel restauriert wurde.
Am direkten Stadtrand von Bitola befindet sich die antike Stadt Herakleia Lynkestis aus dem 4. Jahrhundert vor Christus, oder das von ihr übrig blieb und teils auch ausgegraben wurde. Die alte Stadt wurde von Phillip II von Makedonien erbaut. Nachdem die Stadt errichtet war, nannte Phillip sie Herakleia zu Ehren des großen Helden Heracles und fügte Lynkestis zu Ehren der Bewohner der Gegend die dort lebten, die Lynkester genannt wurden.
Die heutigen Bewohner von Bitola ehrten Phillip mit der Errichtung eines acht Meter hohen Denkmals, das vom mazedonischen Bildhauer Angel Korunovski errichtet wurde und am Eingang zur Flaniermeile "Shirok Sokak" steht.
Mit den "Heraclea Nights", einem prestigeträchtigen Kulturereignis im Sommer, bestehend aus Theater, Musik usw., ist Herakleia noch heute ein Beweis für Beharrlichkeit und Überlegenheit in der Geschichte.
Bitola liegt im Herzen von Mazedonien. Wenn Mazedonier aus allen Teilen des Landes ihre Hände vorstreckten, würden sie alle kreuzen, wie das Volkslied sagt: "Dort drüben Mutter, in der Nähe von Bitola".
Bitola - Ein vielfältiger Garten von Eden
Bitola ist das ganze Jahr über so schön wie die Gärten von Eden. Im Herbst, wenn der Regen murmelt, als würden die Juden aus Bitola, die nach der Flucht aus Spanien während der Kircheninquisition dorthin gezogen waren, ewig trauern. Als könnte man immer noch die Seufzer der Kinder spüren, die keine Zeit hatten, sich an Bitola zu erinnern. Für die jüdischen Schönheiten und hübschen Kaufleute, die am 11. März 1943 in das Vernichtungslager Treblinka in Polen deportiert wurden, alle kamen dabei ums Leben.
Im Winter können Schnee und Eis das schöne Bitola einfrieren. Der Gipfel des Baba-Berges ist Pelister mit 2601 m. Die zwei Skipisten auf dem Pelister verfügen über zwei Skilifte, "Sapunchica" und "Chuka", mit einer Kapazität von 900 Skifahrern pro Stunde.
Der Sessellift von "Begova cheshma" nach "Kopanki" funktioniert ebenfalls. Der Sessellift wurde komplett renoviert und wird zusammen mit dem Skilift auf Pelister vom Hotel "Molika" betrieben.
Aufgrund seiner natürlichen Schönheit wurde Pelister schon 1948 zum ersten Nationalpark in Mazedonien und im ehemaligen Jugoslawien erklärt. Er ist 15 km von Bitola, 65 km von Ohrid und 30 km vom wunderschönen Prespasee entfernt.
Legenden zufolge "waren die Götter sauer auf Zeus, weil er den Olymp als Hauptsitz ausgewählt hatten, wo sie doch die Bergschönheit Pelister weiter im Norden hatten, und als Strafe verheiratete Zeus Pelister mit Baba."
Bitola ein Magnet für Touristen aus der Türkei
Wer sich wundert warum man in Bitola oft Reisegruppen aus der Türkei antrifft, kennt vermutlich ein Detail der Stadt nicht.
Diese Stadt, die nach Kiefernholz riecht, war der Ort, an dem der Schöpfer der modernen Türkei, Kemal Atatürk, ausgebildet wurde. Die ersten Ausstellungen im Museum in Bitola stammen aus dem Jahr 1978 und die erste Ausstellung zeigte Fotografien, Dokumente und Faksimiles, die Leben und Werk des großen Reformators der Türkei schilderten. Atatürk schloss 1899 die mittlere Militärschule in Bitola ab. Im gleichen Gebäude, in dem sich das Museum heute befindet. Es gibt einen Gedenkraum im Museum, vor dessen stolz sein Denkmal steht und die Touristen aus der Türkei der Magnet ist.
Einen Besuch wert ist auch die Ishak-Chelebi-Ibn-Isa-Moschee, die 1506 erbaut wurde und gegenüber dem Uhrturm und dem Großen Basar liegt. Das Minarett ist etwa 50 m hoch.
Bilder des Balkans lernten das Laufen in Bitola
Bitola ist die Stadt des ersten Klaviers auf dem Balkan und die Stadt, wo die Bilder des Balkans "Laufen lernten". Die erste Kamera war die der Brüder Manaki. Janaki (1878-1954) und Milton Manaki (1882-1964). Sie waren die ersten Kinematographen auf dem Balkan. 1905 zogen die Brüder nach Bitola, einem damals wichtigen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum, und eröffneten das berühmte Atelier für künstlerische Fotografie.
Nach Miltons Erinnerungen kaufte sein Bruder Janaki in diesem Jahr eine Filmkamera aus London, die von der Firma "Charles Urban Trading" hergestellt wurde, und war die 300ste der "Bioscope" -Serie. Mit dieser Kamera begann die Kinematographie des Balkans. Die Brüder eröffneten ihr eigenes Kino in Bitola, genannt "Manaki", das von 1921 bis 1939 funktionierte.
Wenn ich in Bitola bin, "Ich kenne keinen Weg zurück" - so sagt einer der Helden von Schriftsteller Petre M. Andreevski, der seine Jugend in dieser Stadt verbracht hat...
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