Ja, du solltest dich darüber nicht wundern. Dies ist eine weniger bekannte Tatsache, aber trotz der berühmten endemischen Fischarten ist der Ohridsee eine natürliche Heimat für zwei Krabbenarten, die der Öffentlichkeit bis vor kurzem nicht so vertraut waren.
Vor dreißig Jahren waren diese uralten Bewohner des Sees noch vom Aussterben bedroht, weil in allen Süßwassergebieten Europas die Pest wütete.
Die professionellen Taucher aus Ohrid sagen, dass es vor ein paar Jahren wirklich selten war, die Krabben im See zu sehen, aber jetzt ist die Situation viel besser.
Am häufigsten ist die Europäische Süßwasserkrabbe Namens Astakus astakus, die überall im See zu finden ist. Diese Krabbe bevorzugt einen weichen Boden mit etwas Sand. Er gräbt in den Seeboden einen Tunnel und meistens ist sein Eingang unter einem Stein oder einem Felsen versteckt. Sein Versteck verlässt meist nur Nachts und ernährt sich auch nachts.
Weniger bekannt ist der Potamon fluviatile oder die sogenannte Krummkrabbe. Sie wird häufig neben dem felsigen Teil und in den felsigen Bereichen in geringen Tiefen angetroffen.
Im Ohridsee ist der Süßwasserkrebs normalerweise in der Gegend von Struga auf der mazedonischen Seite zu beobachten, während es auf der albanischen Seite des Sees größere Kolonien gibt.
In der Vergangenheit wurde die Süßwasserkrabbe aus dem See für die Zubereitung köstlicher Spezialitäten verwendet. Heute ist sie eine gefährdete, gesetzlich geschützte Art, die nicht mehr für kommerzielle Zwecke gefangen werden darf.
Die beiden autochthonen Krabben, die im Ohridsee leben, wurden kürzlich auf dem zentralen Platz in Ohrid präsentiert. Sie waren eine echte Attraktion für die Passanten und die Touristen, die die Gelegenheit hatten, die Süßwasserkrabbe näher kennenzulernen, da viele Menschen nicht wussten, dass sie im größten mazedonischen See, und einem der ältesten und tiefsten Sees Europaweit, leben.
Ohridsee
Der Ohridsee ist ein wahre Schatztruhe. Neben den erwähnten Krabben, lebt natürlich die allseits berühmte Ohrid-Forelle (Salmo letnica) in dem See im Südwesten Mazedoniens. Sie ist eine endemische, also einheimische Art die nur dort vorkommt. In einem anderem Gewässer Mazedoniens gibt es noch eine weitere einheimische Art, die s.g. Salmo Macedonicus. Mehr dazu in unserem Beitrag: Wusstet Ihr? Makedonien und seine Forellen
Aber auch Perlen werden aus dem Ohridsee gewonnen, aber nicht wie Ihr sofort vermutet habt aus irgendwelche Muscheln. Nein, die berühmte Ohrid-Perle wird aus den Schuppen der Fischart Plashica gewonnen. In Ohrid kennen nur zwei Familien das Geheimnis hinter der Ohridperle, welches sie hüten. Die Perlen kann man in ihren Galerien erwerben. Lest dazu unseren Beitrag: Ohrid Perle kann man nur bei zwei Familien in Mazedonien kaufen
Folge uns