Ohrid in Mazedonien ist berühmt für seine christlichen Bauwerke wie die Kirche von Johannes dem Theologen.
Die Perlen aus Ohrid sind berühmt, Besucher zahlen hohe Summen für die Kügelchen, die in Wahrheit aus Asien stammen. Doch die entscheidende Zutat kommt weiter aus dem Ohridsee: Fischschuppen.
Kunstliebhabern auf der ganzen Welt ist Ohrid ein Begriff. Sie kennen die Kleinstadt in Mazedonien wegen ihrer mittelalterlichen Klöster und Kirchen, wegen ihrer Festung und der archäologischen Ausgrabungsstätten. Hier liegt die Wiege der Kyrillischen Schrift, die in Russland, Serbien oder Mazedonien genutzt wird. Aber auch als Urlaubsort hat Ohrid einen guten Ruf.
Kunstliebhabern auf der ganzen Welt ist Ohrid ein Begriff. Sie kennen die Kleinstadt in Mazedonien wegen ihrer mittelalterlichen Klöster und Kirchen, wegen ihrer Festung und der archäologischen Ausgrabungsstätten. Hier liegt die Wiege der Kyrillischen Schrift, die in Russland, Serbien oder Mazedonien genutzt wird. Aber auch als Urlaubsort hat Ohrid einen guten Ruf.
Der Grund dafür ist der Ohridsee, mit einem geschätzten Alter von bis zu fünf Millionen Jahren einer der ältesten Seen der Welt. Mit bis zu knapp 300 Metern ist er auch einer der tiefsten. Kultur und See haben Ohrid zu dem bekanntesten Tourismuszentrum des Balkanlandes gemacht. Auch Urlauber aus den Nachbarländern suchen hier Entspannung.
Foto: Kliment Talev hat das Veredeln der Perlen von seinem Vater gelernt. Sein Sohn und dessen Söhne sollen den Familienbetrieb später weiterführen.
Das berühmteste Souvenir ist die Ohridperle. Touristen zahlen locker 350 Dollar für eine Halskette oder 50 Dollar für ein Paar Ohrringe. Dabei stammen die berühmten Perlen gar nicht aus dem See vor der Haustür, sondern aus dem Indischen Ozean. «Sie kaufen unseren Schmuck, weil er wundervoll ist und für traditionelle Handwerkskunst steht», sagt Kliment Talev von «Talev und Söhne». Sein Familienunternehmen verarbeitet seit 1924 Perlen.
Wie die Roh-Perlen aus Asien mit einem Durchmesser zwischen 4 und 14 Millimetern veredelt werden, ist ein gut gehütetes Betriebsgeheimnis. Zunächst muss die ganze Talev-Familie im Winter auf den See hinaus, um den Plasica-Fisch zu fangen. Er ähnelt einer Sardine und kommt in der kalten Jahreszeit in Schwärmen bis in die Nähe des Seeufers.
Dann wird der Fang geschuppt, wobei nur die besonders schillernden Schuppen am Bauch interessant sind. Nach vielen Arbeitsschritten landet die schillernde Oberfläche der Schuppen als Pulver in einem Topf, die restlichen Schuppen werden wie geschnittene stumpfe Fingernägel als Abfall weggeworfen. Im Topf entsteht nach einem alten Familienrezept mit allerlei Zutaten eine Emulsion. Die angebohrten Perlen werden auf Zahnstocher aufgespießt und durch diese Flüssigkeit gezogen. Siebenmal wird der Vorgang wiederholt, siebenmal müssen die Perlen trocknen. Am Ende reflektiert die Oberfläche der Perlen das Licht auf einzigartige Art und Weise.
«Das ist alles organisch und Natur, nichts ist aus Plastik», versichert Seniorchef Talev. «Von dem Perlmutt über die Zutaten für die Emulsion bis zu den Pinseln, die wir nutzen. Sie sind handgefertigt aus Haaren vom Schwanz der Pferde oder von Eichhörnchen». Die Technik sei ihm von seinem Vater Vane beigebracht worden, der das Geschäft von 1924 bis 1994 geleitet hat, erzählt Talev stolz. Er werde diese Tradition an seinen Sohn Vane und an dessen Kinder Kliment und Mihail weitergeben, damit die Zukunft des Familienbetriebes gesichert ist.
Die Talevs können viele prominente Kunden vorzeigen. Unter ihnen soll auch Königin Elizabeth II. von Großbritannien sein, die ihre Perlenkette aus Ohrid im Jahr 2001 von der früheren mazedonischen First Lady Vilma Trajkovska erhalten haben soll.
Der Erfolg der Ohridperlen hat viele Nachahmer auf den Plan gerufen. An jeder Ecke in Ohrid kann man deutlich billigere Imitate kaufen. «Alles Fälschungen, alles Plastik», sagt Talev. «Nur zwei Familien im Ort stellen die echten Ohridperlen her».
Folge uns