Zwei mazedonische Kirchen sind potenzielle UNESCO-Welterbestätten

Kirche Hl. Panteleimon, Skopje

 Um das mazedonische Kulturerbe der Welt bekannt zu machen und zu bewahren, hat das Kulturministerium seine Entscheidung bekannt gegeben, zwei außergewöhnliche Sakralobjekte für ihre mögliche Aufnahme in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes einzureichen.

Die Kirche des Heiligen Georg im Dorf Kurbinovo und die Kirche des Heiligen Panteleimon im Dorf Nerezi bei Skopje am Hausberg Vodno sind die beiden mazedonischen Kandidaten für die hochgelobte Liste. Das Bewerbungsverfahren ist lang und komplex, aber das Kulturministerium hofft, dass die Bemühungen zum Erfolg führen werden.

Durch die Aufnahme in die UNESCO-Liste erhalten diese sakralen Objekte internationale Sichtbarkeit, aber auch zusätzlichen Schutz und zusätzliche Mittel, die es den jeweiligen Regierungsinstitutionen ermöglichen, die gefährdeten Fresken vor weiterem Verblassen und Zerstörung zu bewahren.

Die beiden Kirchen sind aufgrund ihres Alters und der Einzigartigkeit der Fresken von großer Bedeutung.

Georgskirche

Die 1191 erbaute Kirche in Kurbinovo (Deutsch auch 'Georgskirche', Mazedonisch 'Црква Свети Ѓорѓи') hat eine Fläche von 17 mal 7 Metern und ist damit die größte Einkammerkirche in ganz Mazedonien.

In der Kirche des Heiligen Georg in Kurbinovo befinden sich faszinierende Fresken, die einen einzigartigen Malstil aufweisen und sich von den orthodoxen Kirchen in Konstantinopel unterscheiden.

Die zentrale Position auf der Kuppel ist der Muttergottes vorbehalten, die Jesus hält, und an ihren Seiten befinden sich Fresken der Erzengel Mihail (Michael) und Gavril (Gabriel). 

Georgskirche


Das Erbe des Heiligen Kyrill und des Methodius ist in der Kirche offensichtlich, da ihre jeweiligen Fresken neben den Fresken anderer Heiliger an die Wände gemalt wurden.

Die Vorstellung, dass das Nerezi-Fresko älter ist als der Ausdruck in Renaissance-Gemälden, wurde vom britischen Kunsthistoriker Andrew Graham-Dixon geäußert

Der Bau der Panteleimon Kirche (Titlebild oben, Mazedonisch 'Црква Свети Пантелејмон') in der Nähe von Skopje wurde vom Adligen Alexios Komnenos finanziert, der mit der herrschenden Dynastie der Komnenos zusammenhängt. Die Kirche wurde 1163 errichtet und zeigt das Fresko Wehklage Christi, ein unvermeidliches Beispiel für das Studium des künstlerischen Aspekts des orthodoxen Christentums auf der ganzen Welt.

Es ist genau dieses Fresko, das Elemente besitzt, die älter sind als jene, die in Gemälden der Renaissance gefunden wurden. Das Fresko der Wehklage Christi erfasst nämlich erfolgreich den Realismus der emotionalen Zustände in der Pieta (die Wehklage).

Orthodoxe Freske

Die Vorstellung, dass das Nerezi-Fresko älter ist als der Ausdruck in Renaissance-Gemälden, wurde vom britischen Kunsthistoriker Andrew Graham-Dixon geäußert: Diese Fresken aus den 1160er Jahren gehen Giottos ähnlichen emotionalen Fresken aus der Arena-Kapelle in Padua um 1305 voraus.

Wir haben dazu einen alten Beitrag (Englisch mit Video) auf unserem Tourismus Blog, lest reinThe Renaissance started in San Panteleimon