MDR: Auch bei Hitze kalt - der Ohridsee in Mazedonien

Eine tolle Kurzreportage vom Mitteldeutschen Rundfunk MDR über Ohrid und den Ohridsee in Mazedonien.

Bild: Anja Datan/MDR


Auch bei Hitze kalt - der Ohridsee


Der im Südwesten Mazedoniens gelegene Ohridsee wird gespeist von einer Quelle, deren Temperatur konstant 10 Grad beträgt. Der See, der als einer der ältesten der Welt gilt, ist daher auch im Sommer angenehm erfrischend. Aber es gibt noch mehr Gründe, warum in den letzten Jahren immer mehr Touristen den See besuchen.

30 Kilometer lang, 15 Kilometer breit, blaues Wasser, Sichttiefe 15 Meter und mehr. Der Ohridsee, in Mazedonien an der Grenze zu Albanien gelegen, ist eines der schönsten Reiseziele auf dem Balkan. Außerdem ist er mit mehr als 2 Millionen Jahren einer der ältesten Seen der Welt. Seit 1979 gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe.


Ohridsee - Quellwasser mit Konstant 10 Grad Celsius


An heißen Tagen bietet der See eine willkommene Abkühlung. Gespeist wird er nämlich vor allem von einer nahegelegenen Quelle. Das Quellwasser hat eine Temperatur von konstant 10 Grad Celsius. 

Am Grund des Quellflusses gibt es viele weitere sprudelnde Quellen, die ebenfalls ziemlich kühl sind. Für viele Einheimische zu kühl - sie baden erst dann im See, wenn die Außentemperaturen auf über 35 Grad klettern.


Einzigartige Tier- und Pflanzenwelt im Ohridsee


Da der See praktisch nur von Regen- und Quellwasser gespeist wird, ist er relativ nährstoffarm. Es entsteht kaum Plankton, das die Sicht trüben würde. Das erklärt, warum das Wasser so extrem klar ist. Trotzdem gibt es im See eine reichhaltige Fauna - hier leben mehr als 200 Tierarten, die nur im Ohridsee vorkommen.

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Ohrid - Ein Ort voller Geschichte


Doch nicht nur die besondere Wasserqualität verhalf dem Ohridsee zu seiner Berühmtheit. Der See war im Laufe der Geschichte kontinuierlich besiedelt. An seinem Ufer befindet sich auch das beschauliche Kloster Sveti Naum aus dem 9. Jahrhundert. Es gehört zu den beliebtesten Touristenzielen Mazedoniens.


Neben einheimischen Touristen kommen vor allem Polen, Türken und Holländer an diesen magischen Ort. In den letzten Jahren sind die Besucherzahlen stark gestiegen, vielleicht auch, weil Lonely Planet den See im Jahr 2017 zum fünftschönsten Reiseziel der Welt gekürt hat.


Die Wiege der kyrillischen Schrift


Die Stadt Ohrid, die am Ostufer des Sees liegt, war im Mittelalter eines der wichtigsten geistigen Zentren des Christentums. Hier soll auch die kyrillische Schrift entstanden sein, erfunden vom Bischof Kliment von Ohrid. Mithilfe der kyrillischen Schrift wollte er die slawische Welt missionieren. Allerdings beansprucht auch Bulgarien für sich, Ursprungsland des Kyrillischen zu sein.

QUELLE: Mitteldeutsche Rundfunk, MDR