Poreche gilt als eine der schönsten Gegenden im Westen von Mazedonien. Dichte Wälder, viele Flüsse, klare Luft, aber dieser Ort birgt auch viele Geheimnisse...
Für die Leute die zum ersten Mal von diesem Ort hören: Poreche (mazedonisch: Порече) liegt im Nordwesten Mazedoniens, d.h. es erstreckt sich entlang des Flusses Treska.
Wie wir bereits geschrieben haben, birgt Poreche viele Geheimnisse. Eine davon ist die Peshna-Höhle, die auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.
Die Höhle liegt acht Kilometer von Makedonski Brod entfernt. Laut Höhlenforschern ist Peshna eine Höhle mit der größten Eingangsöffnung auf dem Balkan.
Die Höhe der Öffnung beträgt 40 Meter, die Breite 56 Meter und die Länge der Höhle 124 Meter.
Die Schönheit der Höhle zeigt sich darin, dass die "New York Times" sie mit der Höhle "Helm's Deep" aus dem Film "Herr der Ringe" verglichen hat.
Höhle Peshna birgt Geheimnisse und Legenden
Das Besondere und mystische an dieser Höhle ist, dass sie viele Legenden und Geheimnisse verbirgt.
Einige dieser Legenden und Geheimnisse davon wurden von der Oma Stojanka enthüllt, die ihre Kindheit hier verbracht hat und in und um Peshna gespielt hat.
"Ich wurde in dem Dorf Lokvica geboren, das sieben Kilometer von Peshna entfernt liegt, aber ich erinnere mich, dass wir in meiner Kindheit hierher gekommen sind, um zu spielen. Ich erinnere mich, dass es damals noch 13 Mühlen gab, deren Besitzer meine Dorf-Mitbewohner waren, und auch meine Familie hatte eine eigene Mühle. Aber leider habe ich sie als Kind nicht gesehen, ich erinnere mich nur an die Überreste", erklärt Oma Stojanka.
Wenn Sie die Höhle Peshna besuchen, passieren Sie das Öko-Camp "Dedo Ilija", das Oma Stojanka gehört.
Das von diesen Mühlen produzierte Mehl wurde an die Dorfbewohner von Lokvica geliefert, aber sie verwendeten es auch, um das Vieh zu füttern.
Ansonsten ist das Besondere an dieser Höhle, dass aus dem nördlichen Teil der Höhle nach einem starken Regen und schmelzendem Schnee ein reißender Fluss entsteht, der in den Trockenperioden des Jahres völlig austrocknet.
Laut den Einheimischen sinkt das Wasser aus dem höher gelegenen Dorf Krapa und bildet mehrere Teiche und Wasserfälle im größten Höhlensystem unseres Landes, das sogar zehn Kilometer lang sein soll.
Oma Stojanka erinnert sich an ihre Zeit als Kind, als sie vor der Höhle menschliche Knochen entdeckte.
"Vor der Höhle befanden sich Gräber, und als Kind konnten wir oft Knochen sehen, und es ist interessant, dass aufgrund der Konstruktion dieser Knochen deutlich zu erkennen war, dass sie großgewachsenen Menschen gehörten."
Aber die Legende, die jeder erzählt, ist, dass eine der Schwestern des Helden Krale (König) Marko in dieser Höhle gelebt hat.
Sie hieß Peshna, daher wird angenommen, dass die Höhle den Namen nach ihr bekam. Heute sind noch Reste der Festung zu sehen. Die ein bis zwei Meter dicken Steinmauern beherbergen wahrscheinlich viele Geschichten, die leider nicht nacherzählt werden.
Eine der vielen Legenden spricht jedoch von mysteriösen unterirdischen Tunneln. Auf der anderen Straßenseite, besonders gegenüber der Peshna-Höhle, befinden sich die Überreste der Festung Deva, der zweiten Schwester von Krale Marko.
Lesetipp: Helm's Deep: Auf Höhlenforschung in Mazedonien
Den Erzählungen zufolge waren die beiden Festungen durch Korridore und Tunnel verbunden, die durch den Untergrund führten, aber bis heute wurde nichts Vergleichbares gefunden das diese Erzählungen untermauert.
Höhle war schon in der Jungsteinzeit bewohnt
Diese Legenden wurden vom Geschichtsprofessor von Makedonski Brod, Zoran Trpceski, bestätigt. Er sagt, dass die ersten Daten über das Leben in der Peshna Höhle aus der Jungsteinzeit stammen (5.000-6.000 v. Chr.), und dass man Nachweise für die Existenz von Bewohnern bis ins 15. Jahrhundert nachweisen konnte.
"Nach unseren Angaben gab es hier eine römische Siedlung, und dies wurde durch die Überreste der Gräber neben Peshna bestätigt. Wie Sie bereits wissen, gibt es über diese Höhle viele Mythen, viele Legenden, eine davon handelt von der Schwester von Krale Marko. In der Geschichte diente Peshna auch als Zufluchtsort für die mazedonischen Freiheitskämpfer (Komiti) und den Partisanen im Zweiten Weltkrieg", erklärte Professor Trpceski.
Die Höhle wurde bisher von Höhlenforschern aus Montenegro, Polen und Frankreich untersucht. Man hofft darauf das vielleicht eine der Mythen und Legenden bestätigt wird, oder das man Anhaltspunkte für neue Legenden entdeckt...
QUELLE: Telegraf (mazedonisch)/2016
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