Das deutsche Mountainbike Magazin "MTB News" mit einem Artikel über Mazedonien. Weitere Bilder könnt Ihr auf der MTB Homepage finden, HIER.
Das Video welches Ihr am Ende des Artikels seht, hatten wir Euch schon im Juli letzten Jahres gezeigt (siehe HIER), der Artikel der folgt ist dagegen neu:
Das Video welches Ihr am Ende des Artikels seht, hatten wir Euch schon im Juli letzten Jahres gezeigt (siehe HIER), der Artikel der folgt ist dagegen neu:
„EIN BIKEVIDEO IN MAZEDONIEN? IHR SPINNT DOCH!“ – EINE ENTDECKUNGSREISE
Aufbruch in den Osten: Trial-Profi Andi Schuster begab sich inklusive Filmer und Fotograf auf eine Entdeckungsreise nach Mazedonien. Das Team wurde nicht enttäuscht: Viele versteckte Trails, freundliche Menschen und eine wunderbare Landschaft.
„Was wollt ihr denn in Mazedonien? Da ist es doch gefährlich und zu sehen gibt’s auch nichts!” „Mazedonien? Das ist doch da wo alle Flüchtlinge momentan sind!“
Normalerweise gehört ein Fazit an das Ende eines Textes – Da wir aber gerne Dinge etwas anders machen, ziehen wir es jetzt einfach an den Anfang und sagen: Mazedonien ist beeindruckend und auf eine positive Weise anders. Für uns drei steht fest, wir kommen wieder, um noch mehr von diesem schönen Land kennenzulernen.
Nun aber ganz traditionell von Anfang an!
Wir drei, das sind ein Trial-Profi namens Andi Schuster, der für seinen Partner FUJI Bikes ein Promovideo drehen will, sein dafür eingeflogener New Yorker Filmer und Fotograf Chris Medina, der sich auf das Shooten von Outdoor-Sportarten spezialisiert hat, und meine Wenigkeit, das Mädchen-für-alles, das motiviert wenn’s nicht so läuft, Fotos schießt und sich notiert was passiert. Wir drei machen uns Anfang März auf die Reise nach Mazedonien, genauer gesagt erst einmal in die Landeshauptstadt Skopje.
Bereits am Anfang machen wir Bekanntschaft mit der lokalen Mentalität der Einwohner. Nachdem Andis Fahrradkoffer den Augen des mazedonischen Zollbeamten nicht entgangen ist, werden wir rausgewunken und zum Zolltresen gebeten, an dem der Beamte Boris gerufen wird. Der beäugt uns kurz und fragt ‘What in there?’. Unsere Antwort only bike scheint ihn sofort zufrieden zu stellen, denn er beginnt zu lächeln und versichert uns mehrmals “ok, I trust you. You can go.” So schelmisch wie der grinst, könnte man annehmen, dass sogar er denkt: Keine Ahnung was diese Deutschen hier mit einem Fahrrad tun, aber lass sie mal machen! Wir grinsen zurück, murmeln unsere bisher einzig gelernte mazedonische Vokabel hvala (“danke”) und ziehen von dannen, um unser Mietauto, einen Mittelklassewagen von Fiat, in den es gilt, drei Personen, ein Bike und einen Haufen Kameraequipment zustopfen, abzuholen.
Da es bereits dunkel ist, lässt sich von der Stadt erst einmal nicht viel ausmachen und umso mehr beeindruckt das riesige beleuchtete Kreuz am Gipfel des Berges, der Skopje umschließt. Auch wenn unsereins an den Anblick von Gipfelkreuzen gewöhnt ist, lässt einen dieses doch für einen Augenblick verstummen.
Noch am gleichen Abend erfahren wir von Zarek, dem Vermieter unseres Apartments, dass sich die Stadt in 80 Prozent Christen und 20 Prozent Muslime aufteilt und daher das Kreuz einen sehr hohen Stellenwert für die Bevölkerung besitzt. Der Berg Vodno, auf dem das sogenannte Millenium Cross, das weltweit größte seiner Art steht, wird ein wichtiger Teil unserer Videoarbeit in den nächsten Tagen.
Auf einer Höhe von knapp 1050 m und einer eigens eingerichteten Gondel für Touristen, Wanderer und Biker bietet der Berg die perfekte Lokation sowohl für Up- als auch Downhiller. Endlos viele schmale, schnelle und flowige Singletrails führen den Weg hinunter ins Tal. Je nach Lust und Können kann man sich seine eigenen Routen zusammenstellen.
Nach zwei Tagen Location Scouting beginnen wir nun hier, die ersten Szenen für das Video zu drehen. Dabei ist Andi nicht der Einzige auf einem Bike. Wir lernen den freundlichen und sehr redseligen Kroaten Ivan kennen, einen Enduro-Fahrer, der sich in Mazedonien für die kommende Saison und das allbekannte Megavalanche-Rennen vorbereitet. Seiner Meinung nach sei Mazedonien das beste Land für eine optimale Vorbereitung, da es neben den unzähligen abwechslungsreichen Spots auch in Sachen Essen und Unterkunft super günstig sei.
Im Nachhinein gesehen können wir ihm guten Gewissens in allen Punkten zustimmen. Am nächsten Morgen geht es trotz leichtem Nieselregen raus in die umliegenden Dörfer von Skopje. Lange braucht man auch hier als Biker nicht zu suchen um spaßige Trails zu finden. Die Tatsache, dass Mazedonien zu 80 Prozent aus Bergen und Hügeln besteht, erkennt man mit jedem Blick, mit dem man sich umsieht.
Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass neben dem Wandern die liebste Sportart der Mazedonier das Mountainbiken ist. Auch unser Vermieter Zarko, der sich als leidenschaftlicher Biker entpuppt, ist begeistert von der Intention unseres Besuches und e-mailt uns noch am gleichen Abend viele Spots, die es sich lohnt zu fahren. Unterwegs auf einer Tour zu einem der Gipfel kann es vorkommen, dass man von den mystisch wirkenden Klängen der Minarette umhüllt wird, und dabei die Kultur der religiösen Minderheit des Landes, den Muslimen, kennenlernt.
Dazwischen mischt sich immer wieder das Läuten von Kuhglocken und den damit verbundenen Anblick der Tiere. Kurz fühlt man sich wie am Gardasee, bis dann ein fröhlicher Mann mit seinen drei Ziegen vorbeikommt und uns beim Videodrehen beobachtet. Das wird nicht das letzte Mal sein, dass die Einwohner sich von Andis Können begeistern lassen und ihre Arbeit unterbrechen, um ihm beim Videodreh zuzusehen.
Uns wundert gar nichts mehr, nachdem sogar die Polizei an uns winkend und grinsend vorbeifährt, während Andi gerade eine Mauer in der Stadt runterdroppt. An dieser Stelle möchte ich den Mazedoniern ein großes Lob für ihre unglaubliche Freundlichkeit, die sie uns an jeder Stelle unseres Besuches entgegenbringen, aussprechen. Unsere anfänglichen Bedenken, dass wir von Anwohnern gebeten werden, diesen oder jenen Bike-Trick nicht zu vollführen, da etwas beschädigt werden könnte, werden schnell ausgeräumt.
In keinem Moment fühlen wir uns unwohl oder nicht gut aufgehoben. Dies gehört auch zu den mitunter wichtigsten Eindrücken und Erfahrungen, die wir aus diesem Land mit nach Hause nehmen. Mazedonien hat nicht nur eine fantastische Landschaft, eine köstliche und zugleich günstige Küche, sondern auch eine warmherzige Bevölkerung.
Nachdem wir jede Stunde ohne Regen nutzen konnten und neben den fantastischen Aufnahmen am Matka See auch auf Kukina der angeblich zweit ältesten Sternwarte der Welt viele tolle Szenen in den Kasten bekommen haben, geht es zurück, um in der Altstadt den Street Trial-Part zu drehen und zu zeigen, was man so alles aus einem Enduro rausholen kann.
Dabei ist nicht nur Chris am Filmen, auch viele begeisterte Passanten zücken ihre Handys und halten drauf, wenn Andi steile Treppen springt oder er rückwärts auf dem Vorderrad den Berg runterrollt. Nachdem auch diese letzten Szenen im Kasten sind, gehen wir erst mal gemütlich einen trinken und freuen uns darüber, dass unser Abenteuer Mazedonien ohne große Vorfälle oder schwerwiegende Stürze von Andi und dafür mit unzähligen grandiosen Aufnahmen zu Ende geht. Chris geht noch am gleichen Abend an die Arbeit, um das beste Material zu sortieren damit er, zurück in New York, sofort mit dem Cut beginnen kann. Was daraus geworden ist, seht ihr hier:
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